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1 Aesculapius
Aesculāpius, ī, m. (Ἀσκληπιός), Sohn Apollos u. der Nymphe Koronis, Chirons Schüler in der Heilkunde u. Jagd, von der Epione Vater des Podalirius u. Machaon (s. Cels. 1. praef. § 5. Dict. 1, 4), nach seinem Tode als Schlangenträger (Ὀφιοῦχος, Ophiuchus, lat. Anguitenens, Hyg. astr. 2, 14 p. 380 [sqq.] ed. Muncker) unter die Gestirne versetzt u. wegen seiner großen medizin. Kenntnisse als Gott der Heilkunde verehrt, vornehmlich zu Epidaurus (Solin. 7, 10), von wo er während der Pest um 293 v. Ch. auf den Ausspruch der sibyllinischen Bücher hin nach Rom geholt wurde, in der Äskulap- od. Heilschlange (anguis Aesculapius, Plin. 29, 72), die bei der Landung an dem Tiber aus dem Schiffe auf die Tiberinsel sprang, wo man dann auch sogleich einen Äskulap-Tempel erbaute, in dem der Äskulapdienst und seine Heilungen ausgeübt wurden, Liv. 10, 47, 7. Val. Max. 1, 8, 2. Lact. 2, 7, 13. Ov. met. 15, 622 sqq.: Aesculapii aedes vetus, Varr. LL. 7, 57: Aesculapii fanum, Cic. Verr. 4, 93. Aur. Vict. vir. ill. 22, 3: Aesculapii templum, Tac. ann. 4, 14: Aesculapii sacellum, Solin. 7, 10. – Bes. heilig war ihm die Schlange, teils als Bild der sich verjüngenden Lebenskraft, teils als Symbol des ärztlichen Scharfblicks (Epidaurius anguis b. Hor. sat. 1, 3, 27): sein gewöhnliches Attribut ist der knotige Stab mit der Schlange und die Schale. – / Plur. tres od. plures Aesculapii, Cic. de nat. deor. 3, 57. Arnob. 4, 15. Tert. apol. 14.
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2 Aesculapius
Aesculāpius, ī, m. (Ἀσκληπιός), Sohn Apollos u. der Nymphe Koronis, Chirons Schüler in der Heilkunde u. Jagd, von der Epione Vater des Podalirius u. Machaon (s. Cels. 1. praef. § 5. Dict. 1, 4), nach seinem Tode als Schlangenträger (Ὀφιοῦχος, Ophiuchus, lat. Anguitenens, Hyg. astr. 2, 14 p. 380 [sqq.] ed. Muncker) unter die Gestirne versetzt u. wegen seiner großen medizin. Kenntnisse als Gott der Heilkunde verehrt, vornehmlich zu Epidaurus (Solin. 7, 10), von wo er während der Pest um 293 v. Ch. auf den Ausspruch der sibyllinischen Bücher hin nach Rom geholt wurde, in der Äskulap- od. Heilschlange (anguis Aesculapius, Plin. 29, 72), die bei der Landung an dem Tiber aus dem Schiffe auf die Tiberinsel sprang, wo man dann auch sogleich einen Äskulap-Tempel erbaute, in dem der Äskulapdienst und seine Heilungen ausgeübt wurden, Liv. 10, 47, 7. Val. Max. 1, 8, 2. Lact. 2, 7, 13. Ov. met. 15, 622 sqq.: Aesculapii aedes vetus, Varr. LL. 7, 57: Aesculapii fanum, Cic. Verr. 4, 93. Aur. Vict. vir. ill. 22, 3: Aesculapii templum, Tac. ann. 4, 14: Aesculapii sacellum, Solin. 7, 10. – Bes. heilig war ihm die Schlange, teils als Bild der sich verjüngenden Lebenskraft, teils als Symbol des ärztlichen Scharfblicks (Epidaurius anguis b. Hor. sat. 1, 3, 27): sein gewöhnliches Attribut ist der knotige Stab mit der————Schlange und die Schale. – ⇒ Plur. tres od. plures Aesculapii, Cic. de nat. deor. 3, 57. Arnob. 4, 15. Tert. apol. 14.Ausführliches Lateinisch-deutsches Handwörterbuch > Aesculapius
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3 χράω
χράω, 1) eigtl. die Oberfläche streifen, ritzen, leicht verwunden, daher überh. verletzen, plagen, angreifen; mit dem accus. der Person und folgendem infinit., τίπτε σὸς υἱὸς ἐμὸν ῥόον ἔχραε κήδειν sagt der Flußgott in Bezug auf den Hephästus, der seine Fluthen angreift, um ihn zu beschädigen; eben so τόδε δῶμα ἐχράετ' ἐσϑιέμεν καὶ πινέμεν, ihr fielet über das Haus her, um zu essen, Od. 21, 69; κακόν οἱ ἔχραε κοῖτον Nic. Ther. 315; bloß mit dem dat. der Person, auf Einen losstürzen, ihm Unglück bringen, Schaden zufügen, τίς τοι κακὸς ἔχραε δαίμων Od. 10, 64, στυγερὸς δέ οἱ ἔχραε δαίμων 5, 396; und so einzeln bei sp. D., πόνος οἱ ἔχραε Agath. 23 (V, 297). In dieser Bdtg scheint also nur das imperf. bei den ep. D. vorzukommen, uncontr. (eigtl. ΧΡΆFΩ, vgl. χραύω u. γράφω). – 2) χράω, ion. χρέω, χρέουσα Her. 7, 111, ep. χρείω, Od. 8, 79 h. Apoll. 396, fut. χρήσω u. s. w., im praes. contr. χρῶ, χρᾷς, χρᾷ, bei den Tragg. auch χρῇ, Herm. Soph. El. 35, wie ἐξέχρη O. C. 87, – das Nöthige, Erforderliche darreichen, geben, als Geschenk ertheilen, τινί τι, χρήσαι, χρήσαις, Her. 3, 58. 6, 89. 7, 38 (vgl. κίχρημι); im gew. Sprachgebrauche von den Göttern und ihren Orakeln, eine Antwort geben, einen Ausspruch thun, einen Götterspruch ertheilen oder verkündigen; ὡς γάρ οἱ χρείων μυϑήσατο Φοῖβος Od. 8, 79; ἱρέα χρῆσεν Pind. P. 4, 6, die Priesterinn verkündete das Orakel; τινί, Einem ein Orakel ertheilen, Theogn. 805; φρένες οἱ ἔχραον Pind. Ol. 7, 92; χρήσω βουλὴν Διὸς ἀνϑρώποισιν, ich will Zeus' Rathschluß den Menschen verkünden, H. h. Ap. 132; Her. 1, 55. 62. 174 u. sonst; sp. D., χρήσει νημερτῆ φάτιν Lycophr. 1051; seltner in attischer Prosa, τὸν Ἀπόλλω ταύτην τὴν γῆν χρῆσαι οἰκεῖν Thuc. 2, 102, τοῦ ἐν Δελφοῖς ϑεοῦ χρήσαντος 5, 32; Pol. 8, 30, 7; Tragg.: χρήσειν ἔοικεν ἀμφὶ τῶν αὑτῆς κακῶν Aesch. Ag. 1053; Λοξίαν, χρήσαντ' ἐμοί Ch. 1016; ἔχρησας, ὥςτε τὸν ξένον μητροκτονεῖν Eum. 193 ἔχρησα ποινὰς τοῦ πατρὸς πέμψαι 194, vgl. 765; χρῇ μοι τοιαῦϑ' ὁ Φοῖβος Soph. El. 35; σοὶ δ' οὐκ ἔχρησεν οὐδέν, ὧν ἔχεις κακῶν Eur. Hec. 1268; ἔχρησ' Ἀδράστῳ Λοξίας χρησμόν τινα Phoen. 412, u. öfter; ὁ γὰρ ϑεὸς μαντευομένῳ μοὔχρησεν ἐν Δελφοῖς ποτε Ar. Vesp. 159. Dah. – a) pass. aor. ἐχρήσϑην, vom Orakel ausgesprochen, verkündet werden; χρησϑὲν παλαίφατον Pind. Ol. 2, 43; τὸ χρησϑέν, der ertheilte Orakelspruch, Her. 1, 63. 7, 178; πεύϑου τὰ χρησϑέντα Soph. O. R. 604; Eur. Ion 792; τινός, über eine Sache, s. Schäf. Soph. O. C. 535, μαντεῖ' ἄγουσα πάντα, ἃ τοῦδ' ἐχρήσϑη σώματος; Her. vrbdt auch ἐχρήσϑησαν αἱ νέες, die Schiffe waren vom Orakel angedeutet, gemeint, 7, 144; Thuc. 3, 96. – Und b) im med., fut. χρήσομαι, perf. κέχρησμαι, auch κέχρημαι, Arist. rhet. 2, 23, Her. braucht im praes. χρέομαι und χρέωμαι, χρέονται und χρέωνται, χρεόμενος und χρεώμενος, χρέεσϑαι und χρᾶσϑαι, – sich von einem Gotte oder einem Orakel eine Antwort ertheilen lassen, dah. einen Gott od. ein Orakel befragen, sich einen göttlichen Bescheid einholen; ὅϑ' ὑπέρβη λάϊνον οὐδὸν χρησόμενος Od. 7, 81; h. Apoll. 252. 292; χρᾶσϑαι περί τινος, sich über Etwas ein Orakel einholen, Her. 4, 163. 7, 220. Gewöhnlich mit dem dat. des Gottes od. Orakels, bei dem man anfragt, sich von einem Gotte od. Orakel Rath od. Bescheid holen, ψυχῇ χρησομένους Θηβαίου Τειρεσίαο, Od. 10, 492. 565. 11, 265. 23, 323; μαντηΐῳ Her. 1, 47. 53. 157 u. sonst; ψευδῆ ὑπ' οἴκτου τοῖσι χρωμένοις λέγων Eur. Phoen. 964, vgl. 961; in welcher Vrbdg man auch die folgde Bdtg »sich des Orakels bedienen«, einen Gebrauch davon machen, finden kann (es kommen von dieser Bdtg die Wörter χρησμός, χρηστήρ u. abgeleitete); χρωμένῳ δὲ τῷ Κύλωνι ἐν Δελφοῖς ἀνεῖλεν ὁ ϑεός Thuc. 1, 126. – 3) med. χράομαι, ion. χρέομαι, imper. χρέω, Her. 1, 155, fut. χρήσομαι, aor. ἐχρησάμην, perf. κέχρημαι, das praes. u. impf. contrahirt in η statt α, χρῇ, χρῆται, χρῆσϑαι, – sich geben, darreichen lassen, dah. haben, gew. gebrauchen, sich bedienen, benutzen, genießen, c. dat. der Sache, deren man sich bedient, die man braucht; Hom. hat vom praes. nur das part., ἕξει μιν καὶ πέντε περιπλομένους ἐνιαυτοὺς χρεώμενος (dreisylbig zu sprechen), Il. 23, 834; außerdem nur übertr., φρεσὶ γὰρ κέχρητ' ἀγαϑῇσιν, Od. 3, 266. 14, 421. 16, 398, besaß guten od. klugen Sinn und machte davon bei seinem Handeln Gebrauch; so bei den Folgenden mit dieser zweifachen Beziehung, des Besitzes einer Sache u. des Gebrauchmachens u. Nutzens; Pind. δολίαις τέχναις χρησαμένη, N. 4, 58; ἐμοί γε χρώμενος διδασκάλῳ, mich zum Lehrer habend, Aesch. Prom. 322; ἑκὼν γὰρ οὐδεὶς δουλίῳ χρῆται ζυγῷ Ag. 927; Eum. 625; ἔνϑ' οὐ ποδὶ χρησίμῳ χρῆται Soph. O. R. 878; νόμῳ χρῆσϑαι Ant. 213; εὐμαρείᾳ χρώμενος πολλῇ Trach. 193; ὀργῇ χρωμένη O. R. 1241, im Zorn, von Zorn aufgeregt, wie ὀργῇ, ϑυμῷ χρῆσϑαι Her. 1, 137. 155; οὐκοῦν τόδ' αἰσχρόν, εἰ βλέποντι μὲν φίλῳ χρώμεσϑ', ἐπεὶ δὲ ὄλωλε, μὴ χρώμεσϑ' ἔτι Eur. Hec. 312, vgl. Hipp. 997; ὥς γ' ἐμοὶ χρῆσϑαι κριτῇ Eur. Alc. 804; El. 374; οὐδὲν τῇ δίκῃ χρῆσϑαι ϑέλει I. A. 316; ἀπλοίᾳ χρώμενοι I. A. 88, u. öfter; ἀληϑεῖ λόγῳ, ἀληϑείᾳ χρῆσϑαι, sich wahrhafter Rede, der Wahrheit bedienen, die Wahrheit reden, Her. 1, 14. 116. 7, 101 u. sonst; λόγοις βραχυτέροις καὶ φωνῇ ἡσυχαιτέρᾳ χρ., mit kürzeren Worten und ruhigerer Stimme reden, βοῇ καὶ κραυγῇ χρ., ein Geschrei erheben, schreien, Her. 4, 134; συμφορᾷ, συντυχίᾳ, εὐτυχίᾳ χρῆσϑαι, sich in einer Glückslage befinden, Glück haben, glücklich sein, 7, 41. 1, 68; μόρῳ, sterben, 1, 117; ὁμολογίᾳ, übereinstimmen, 1, 150. 4, 118; ὠνῇ καὶ πράσει χρῆσϑαι, kaufen und verkaufen, 1, 153; νιφετῷ χρῆσϑαι, mit Schnee zu thun haben, vom Schnee leiden, Her. 4, 50; ϑείῃ πομπῇ χρησάμενος, unter göttlichem Geleit, 1, 62. 4, 152; ἁρπαγῇ χρ. 1, 5; u. so oft als Umschreibung des in dem Hauptworte liegenden Verbums; auch haben wir im Deutschen andere Verba dafür in vielerlei Vrbdgn, χειμῶνι χρ., Stürme ausstehen, ναυαγίῳ χρῆσϑαι, Schiffbruch leiden u. vgl. mehr. – Bes. auch von einer Kunst, einer Wissenschaft, oder einem Handwerke Anwendung machen, im Ggstz der Theorie; so ist ὁ τὴν ἰατρικὴν κεκτημένος der sich im Besitze der theoretischen Heilkunde befindet, ὁ τῇ ἰατρικῇ χρώμενος der die Heilkunde praktisch ausübt, oder der Kranke, der seine Zuflucht zu ihr nimmt, vgl. Schäf. Mel. p. 18; so τέχνῃ, das Handwerk treiben, Lys. 23, 7; ἐὰν ὁ ῥήτωρ τῇ ῥητορικῇ ἀδίκως χρῆται, wenn er eine ungerechte Anwendung macht, Plat. Gorg. 460 d. – Aus der att. Prosa mögen noch folgde Vrbdgn erwähnt werden: ϑαλάσσῃ χρ., d. i. beschiffen, Thuc. 1, 3; Plut. Pericl. 26; γνώμῃ χρῆσϑαι, Lys. 18, 2 u. öfter; συμφορᾷ 13, 44, u. Folgde öfter, wie Plut. Thes. 6; λόγοις πιστοτέροις ἢ ὅρκοις χρώμενος Isocr. 4, 81; τοιαύταις διανοίαις 82; τῷ ἑτέρῳ χρῶ τρόπῳ πρός με, τῇ βραχυλογίᾳ Plat. Prot. 335 a; οὐ φϑόνῳ χρώμενοι πρὸς τὰ παιδικά Phaedr. 253 b; πρᾳότητι πρὸς ἀλλήλους χρώμενοι Critia. 120 e; τρόπων δυςτυχίᾳ χρώμενοι Legg. XI, 929 e; ταῖς τέχναις ταύταις παραπετάσμασιν ἐχρήσαντο, sie brauchten die Künste zum Vorwande, Prot. 216 e; οὐδὲ πίστει χρήσασϑαι μονίμῳ Rep. VI, 505 e; συντυχίᾳ Phaedr. 248 c; πανοῦργος ὢν ἄνϑρωπος καὶ δεινὸς χρῆσϑαι πράγμασι Dem. 1, 3, der sich in Alles zu finden weiß; χρῆσϑαι ἀσελγείᾳ καὶ ὕβρει πρὸς πάντας 21, 1, u. öfter; χρῆσϑαι τοῖς πράγμασιν, ὥς ποτ' αὐτῷ δοκεῖ συμφέρειν Pol. 1, 33, 5; ὁμιλίαις ταῖς τῶν ἄλλων κακαῖς κεχρῆσϑαι Plat. Rep. VIII, 550 b; u. so bes. von Personen, mit Einem Umgang oder Verkehr haben, Is. 4, 26; Einem gut oder übel begegnen, ihn so oder so behandeln, ὀρϑῶς χρῆται πατρί Plat. Legg. XI, 931 e; χρῆσϑαί τινι ὡς ἀνδρὶ ψεύστῃ, mit Einem wie mit einem Lügner umgehen, ihn wie einen Lügner behandeln, Her. 7, 209; χρῆσϑαί τινι ὡς φίλῳ, auch φιλικῶς χρῆσϑαί τινι, Einen als seinen Freund behandeln, u. χρῆσϑαί τινι ὡς πολεμίῳ, Einem als einem Feinde begegnen, während χρῆσϑαί τινι πολεμίῳ ist »Einen als einen Feind kennen lernen, zum Feinde haben«, Xen. Cyr. 3, 2,4, im Vergleich mit 7, 5,27; τοῖς ἐναντίοις κακίστοις 7, 1,17; τινὶ πιστοτάτῳ An. 4, 6,3; φίλῳ 7, 2,25; καί μοι ὥςπερ παιδὶ χρῇ Plat. Gorg. 499 c. Dah. παρέχειν ἑαυτὸν χρῆσϑαι ὅ τί τις βούλεται, Einen mit sich machen lassen, was er will, d. i. sich ihm unbedingt, auf Gnade und Ungnade ergeben, Plat. Theaet. 191 d; παραδότω τὸν δοῠλον ὁ κεκτημένος τῷ τρωϑέντι χρῆσϑαι ὅ τι ἂν ἐϑέλῃ Legg. IX, 879 a; u. ähnl. χρωμένους τῷ κτείναντι χρείαν ἣν ἂν ἐϑέλωσι IX, 868 b; παρέχειν ἑαυτὸν χρῆσϑαί τινι ὅ τι ἂν δέῃ Xen. Cyr. 8, 1,5, vgl. An. 6, 4,20; Thuc. 2, 4; ἄκριτον τοῖς ἐπαιτιασαμένοις παρέδωκεν ὅτι ἂν βούλωνται χρῆσϑαι Dem. 23, 27; οὗτος δὲ οὕτως ὑβριστικῶς ἡμῖν ἐχρήσατο 56, 12; auch χρῆσϑαί τινι allein, im schlimmen Sinne, Einem übel mitspielen, Xen. An. 1, 4,8; aber χρῆσϑαι τοῖς ϑεοῖς ist = die Götter zu Freunden haben, vgl. Valck. Eur. Hipp. 996. – Von fleischlicher Gemeinschaft, χρῆσϑαι γυναικί, ein Weib gebrauchen, bei einem Weibe schlafen, Her. 2, 181, vgl. Xen. Mem. 1, 2,29. 2, 1,30; τῇ ἀνϑρώπῳ Dem. 59, 67, u. Folgende. – Χρῆσϑαί τινι πρός τι, sich einer Sache wozu bedienen, auch εἴς τι, Her. 1, 34, Xen. An. 1, 4,15. 3, 4,17 u. öfter; τῇ ῥητορικῇ ἐπὶ τοῦτο Plat. Gorg. 508 b; περί τι, bei Etwas; τί χρήσομαι αὐτῷ; was soll ich mit ihm machen, anfangen? ἐχοις οὖν αὐτοῖς ὅ τι χρήσει Rep. V, 479 c; τοῖς λεγομένοις οὐχ ἕξεις ὅ τι χρῇ Euthyd. 287 b, vgl. 300 b; τί χρὴ χρῆσϑαι τοῖς περιγιγνομένοις Legg. V, 740 d; ἀλλὰ ἔχεις τι χρῆσϑαι τῷ λόγῳ Hipp. mai. 299 b; εἴ τι ἕξει τις χρήσασϑαι τῷ λόγῳ αὐτοῦ Phaed. 95 a; οὐκ ἔχουσιν ὅ, τι χρήσονται οὔτε αὐτοὶ ἑαυτοῖς οὔτε οἱ ἄλλοι ἄνϑρωποι τούτοις Gorg. 465 c; u. so ὅτι οὐκ ἔχοις ἐξελϑὼν ὅ τι χρῷο σαυτῷ Crit. 45 b; νυκτὶ χρῆσϑαι ἅπερ ἡμέρᾳ Xen. Hell. 6, 1,15; οὐκ ἔχω ὅ τι χρήσομαι τῷ ἀργυρίῳ, ich weiß nicht, was ich mit dem Gelde anfangen soll, vgl. Hemsth. Callim. Dian. 69; τί χρήσωμαι τῷ πράγματι Lys. 9, 5; οἷς οὐδὲν ἂν ἔχοι χρήσασϑαι Λακωνικὸς ἀνήρ, mit denen ein Lacedämonier Nichts anzufangen wüßte, Plat. Demod. 400 b; u. absol., ἠπόρει, ὅ τι χρήσαιτο, er wußte nicht, was er machen solle, Prot. 321 c Lys. 213 c, u. bei Folgdn überall. Man vgl. damit ϑαλάσσῃ ἤδη πλείω χρώμενοι Thuc. 1, 3, mehr, πλεῖστα χρῆσϑαι 5, 105, ἐλάχιστα 2, 11, ὀλίγα Xen. Hell. 6, 2,27, u. ähnliche allgemeine Bestimmungen. – Das perf. κέχρημαι hat Präsensbdtg = brauchen, bedürfen, nöthig haben, dah. entbehren, sich wonach sehnen, τινός, Il. 19, 262 Od. 1, 13 u. sonst, wie Hes. nur im partic. κεχρημένος; auch ohne Casus, arm, dürftig, Od. 14, 155. 17, 347, Hes. O. 319. 502; ἀπορίᾳ κεχρημένος Eur. I. A. 89; c. infin. statt des gen., Aesch. Pers. 826; νοῦ κεχρημένοι Soph. Phil. 1248. Bei Her. u. in att. Prosa aber in der gew. Bedeutung.
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4 χράω
χράω, (1) eigtl. die Oberfläche streifen, ritzen, leicht verwunden, daher überh. verletzen, plagen, angreifen; τίπτε σὸς υἱὸς ἐμὸν ῥόον ἔχραε κήδειν sagt der Flußgott in Bezug auf den Hephästus, der seine Fluten angreift, um ihn zu beschädigen; τόδε δῶμα ἐχράετ' ἐσϑιέμεν καὶ πινέμεν, ihr fielet über das Haus her, um zu essen; mit dem dat. der Person: auf einen losstürzen, ihm Unglück bringen, Schaden zufügen; (2) das Nötige, Erforderliche darreichen, geben, als Geschenk erteilen; von den Göttern und ihren Orakeln: eine Antwort geben, einen Ausspruch tun, einen Götterspruch erteilen oder verkündigen; ἱρέα χρῆσεν, die Priesterin verkündete das Orakel; τινί, einem ein Orakel erteilen; χρήσω βουλὴν Διὸς ἀνϑρώποισιν, ich will Zeus' Ratschluß den Menschen verkünden; (a) pass., ἐχρήσϑην, vom Orakel ausgesprochen, verkündet werden; τὸ χρησϑέν, der erteilte Orakelspruch; τινός, über eine Sache; ἐχρήσϑησαν αἱ νέες, die Schiffe waren vom Orakel angedeutet, gemeint; (b) med., sich von einem Gotte oder einem Orakel eine Antwort erteilen lassen, dah. einen Gott od. ein Orakel befragen, sich einen göttlichen Bescheid einholen; χρᾶσϑαι περί τινος, sich über etwas ein Orakel einholen; mit dem dat. des Gottes od. Orakels, bei dem man anfragt, sich von einem Gotte od. Orakel Rat od. Bescheid holen; (3) med., sich geben, darreichen lassen, dah. haben, gew. gebrauchen, sich bedienen, benutzen, genießen, c. dat. der Sache, deren man sich bedient, die man braucht; übertr., φρεσὶ γὰρ κέχρητ' ἀγαϑῇσιν, besaß guten od. klugen Sinn und machte davon bei seinem Handeln Gebrauch; ἐμοί γε χρώμενος διδασκάλῳ, mich zum Lehrer habend; ὀργῇ χρωμένη, im Zorn, von Zorn aufgeregt; ἀληϑεῖ λόγῳ, ἀληϑείᾳ χρῆσϑαι, sich wahrhafter Rede, der Wahrheit bedienen, die Wahrheit reden; λόγοις βραχυτέροις καὶ φωνῇ ἡσυχαιτέρᾳ χρ., mit kürzeren Worten und ruhigerer Stimme reden; βοῇ καὶ κραυγῇ χρ., ein Geschrei erheben, schreien; συμφορᾷ, συντυχίᾳ, εὐτυχίᾳ χρῆσϑαι, sich in einer Glückslage befinden, Glück haben, glücklich sein; μόρῳ, sterben; ὁμολογίᾳ, übereinstimmen; ὠνῇ καὶ πράσει χρῆσϑαι, kaufen und verkaufen; νιφετῷ χρῆσϑαι, mit Schnee zu tun haben, vom Schnee leiden; ϑείῃ πομπῇ χρησάμενος, unter göttlichem Geleit; χειμῶνι χρ., Stürme ausstehen; ναυαγίῳ χρῆσϑαι, Schiffbruch leiden. Bes. auch von einer Kunst, einer Wissenschaft, oder einem Handwerke Anwendung machen, im Ggstz der Theorie; ὁ τὴν ἰατρικὴν κεκτημένος der sich im Besitze der theoretischen Heilkunde befindet; ὁ τῇ ἰατρικῇ χρώμενος der die Heilkunde praktisch ausübt, oder der Kranke, der seine Zuflucht zu ihr nimmt; τέχνῃ, das Handwerk treiben; ἐὰν ὁ ῥήτωρ τῇ ῥητορικῇ ἀδίκως χρῆται, wenn er eine ungerechte Anwendung macht; ϑαλάσσῃ χρ., = beschiffen; ταῖς τέχναις ταύταις παραπετάσμασιν ἐχρήσαντο, sie brauchten die Künste zum Vorwande; bes. von Personen: mit einem Umgang oder Verkehr haben; einem gut oder übel begegnen, ihn so oder so behandeln; χρῆσϑαί τινι ὡς ἀνδρὶ ψεύστῃ, mit einem wie mit einem Lügner umgehen, ihn wie einen Lügner behandeln; χρῆσϑαί τινι ὡς φίλῳ, auch φιλικῶς χρῆσϑαί τινι, einen als seinen Freund behandeln, u. χρῆσϑαί τινι ὡς πολεμίῳ, einem als einem Feinde begegnen, ; χρῆσϑαί τινι πολεμίῳ, = einen als einen Feind kennen lernen, zum Feinde haben. Dah. παρέχειν ἑαυτὸν χρῆσϑαι ὅ τί τις βούλεται, einen mit sich machen lassen, was er will, = sich ihm unbedingt, auf Gnade und Ungnade ergeben; χρῆσϑαί τινι allein, im schlimmen Sinne, einem übel mitspielen; χρῆσϑαι τοῖς ϑεοῖς, = die Götter zu Freunden haben. Von fleischlicher Gemeinschaft, χρῆσϑαι γυναικί, ein Weib gebrauchen, bei einem Weibe schlafen. Χρῆσϑαί τινι πρός τι, sich einer Sache wozu bedienen; περί τι, bei etwas; τί χρήσομαι αὐτῷ; was soll ich mit ihm machen, anfangen?; οὐκ ἔχω ὅ τι χρήσομαι τῷ ἀργυρίῳ, ich weiß nicht, was ich mit dem Gelde anfangen soll; οἷς οὐδὲν ἂν ἔχοι χρήσασϑαι Λακωνικὸς ἀνήρ, mit denen ein Lacedämonier nichts anzufangen wüßte; absol., ἠπόρει, ὅ τι χρήσαιτο, er wußte nicht, was er machen solle; perf. κέχρημαι, = brauchen, bedürfen, nötig haben, dah. entbehren, sich wonach sehnen; ohne Casus: arm, dürftig -
5 Apollo
Apollo, inis, m. (Ἀπόλλων), I) Apollo, Sohn Jupiters von der Latona, Bruder der Diana, urspr. Aufseher des Wildes u. Erhalter der Herden, Erfinder der Kunst des Bogenschießens, der Weissagung und Heilkunde, der Musik und Dichtkunst und deshalb Vorsteher der Musen, später auch mit dem Sonnengotte identifiziert, als der reine, strahlende, ewig jugendlich schöne Gott mit den Beinamen Phoebus, pulcher, formosus u.a., Verg. Aen. 3, 251; 3, 119; ecl. 4, 57: als Bogenschütze arcitenens (τοξοφόρος), Verg. Aen. 3, 75: nach seinem Geburtsort Delos Delius, Cic. de nat. deor. 3, 88 u. oft bei Dichtern, u. Delius vates, Verg. Aen. 6, 12: nach seinem Hauptsitz Delphicus, Plin. 34, 14. Min. Fel. 21, 2. – ad Apollinis (sc. aedem), Liv. 40, 51, 3. – Apollinis urbs = Apollonia no. III, Ov. trist. 1, 10, 35. – Apollinis urbs magna (πόλις μεγάλη Ἀπόλλωνος), Hauptstadt des nach ihr benannten Nomos Apollonopolites (Plin. 5, 49) in Oberägypten, am westl. Ufer des Nils, j. das Dorf Edfu, Plin. 5, 60. – promunturium Apollinis, ein Vorgebirge nördl. von Utika, Sardinien gegenüber, j. Cap Zibîb, Liv. 30, 24, 8 u.a., früher Pulchri od. Pulchri promunturium (Καλοῦ ἀκρωτήριον gen.), Liv. 29, 27, 12. – poet., aperitur Apollo = der Apollotempel wird sichtbar, Verg. Aen. 3, 275. – II) übtr. = Baal, der Sonnengott der Tyrier, Curt. 4, 3 (15), 22 (wie das. § 23 Saturnus = Moloch). – / Griech. u. altlat. Formen: Apollonis, Liv. 35, 51, 1. Fronto ad M. Caes. 4, 5. p. 68, 14 N.: Apolloni, Liv. 29, 10, 6: Apolo, Corp. inscr. Lat. 14, 4105: Apolones, Corp. inscr. Lat. 1, 187: Apolone (Dat.), Corp. inscr. Lat. 10, 4612: Apolenei, Corp. inscr. Lat. 1, 167: Apolinei, Corp. inscr. Lat. 1, 562: Apellinem, Paul. ex Fest. 22, 14. Vgl. Ritschl opusc. 2, 493 sq. u. 514. Fleckeisen an Heß S. 7. Ribbeck in N. Jahrbb. 77, 193. – Plur., Apollines quattuor, Arnob. 4, 17.
Dav. abgel.: A) Apollināris, e, zu Apollo gehörend, ihm geweiht, apollinarisch, 1) adi.: laurea, Hor.: ludi, die dem Apollo zu Ehren jährlich am 5. Juli gefeierten, Cic. u.a.: sacrum, Liv.: herba, radix, Scribon. (s. unten no. 2, a). – Sidonius Apollinaris, s. 2. Sidonius. – 2) subst.: a) Apollināris, is, f. (sc. herba), α) eine sonst hyos cyamus genannte Pflanze, Plin. 26, 140: Apollinaris herbae radix, Scrib. 93 u. 108, Apollinaris radix, Scrib. 90 u. 121. – β) eine Art des solanum, Ps. Apul. herb. 22. – b) Apollināre, is, n., ein dem Apollo geweihter Platz, das Apollinare, Liv. 3, 63, 7. – B) Apollineus, a, um, zu Apollo gehörig, apollinisch, des Apollo, me dulla, Ov.: laurus, Ov.: vates, von Orpheus, Ov.: ars, Weissagekunst und Arzneikunst, Ov.: proles, Äskulap, Apollos Sohn, Ov.: mater, Latona, Stat.: frater Byblidis, Apollos Enkel, Ov.: urbs, Delos, Ov. – / Nbf. Apollōnius, Not. Tir. 81, 79.
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6 Apollo
Apollo, inis, m. (Ἀπόλλων), I) Apollo, Sohn Jupiters von der Latona, Bruder der Diana, urspr. Aufseher des Wildes u. Erhalter der Herden, Erfinder der Kunst des Bogenschießens, der Weissagung und Heilkunde, der Musik und Dichtkunst und deshalb Vorsteher der Musen, später auch mit dem Sonnengotte identifiziert, als der reine, strahlende, ewig jugendlich schöne Gott mit den Beinamen Phoebus, pulcher, formosus u.a., Verg. Aen. 3, 251; 3, 119; ecl. 4, 57: als Bogenschütze arcitenens (τοξοφόρος), Verg. Aen. 3, 75: nach seinem Geburtsort Delos Delius, Cic. de nat. deor. 3, 88 u. oft bei Dichtern, u. Delius vates, Verg. Aen. 6, 12: nach seinem Hauptsitz Delphicus, Plin. 34, 14. Min. Fel. 21, 2. – ad Apollinis (sc. aedem), Liv. 40, 51, 3. – Apollinis urbs = Apollonia no. III, Ov. trist. 1, 10, 35. – Apollinis urbs magna (πόλις μεγάλη Ἀπόλλωνος), Hauptstadt des nach ihr benannten Nomos Apollonopolites (Plin. 5, 49) in Oberägypten, am westl. Ufer des Nils, j. das Dorf Edfu, Plin. 5, 60. – promunturium Apollinis, ein Vorgebirge nördl. von Utika, Sardinien gegenüber, j. Cap Zibîb, Liv. 30, 24, 8 u.a., früher Pulchri od. Pulchri promunturium (Καλοῦ ἀκρωτήριον gen.), Liv. 29, 27, 12. – poet., aperitur Apollo = der Apollotempel wird sichtbar, Verg. Aen. 3, 275. – II) übtr. = Baal, der Sonnengott————der Tyrier, Curt. 4, 3 (15), 22 (wie das. § 23 Saturnus = Moloch). – ⇒ Griech. u. altlat. Formen: Apollonis, Liv. 35, 51, 1. Fronto ad M. Caes. 4, 5. p. 68, 14 N.: Apolloni, Liv. 29, 10, 6: Apolo, Corp. inscr. Lat. 14, 4105: Apolones, Corp. inscr. Lat. 1, 187: Apolone (Dat.), Corp. inscr. Lat. 10, 4612: Apolenei, Corp. inscr. Lat. 1, 167: Apolinei, Corp. inscr. Lat. 1, 562: Apellinem, Paul. ex Fest. 22, 14. Vgl. Ritschl opusc. 2, 493 sq. u. 514. Fleckeisen an Heß S. 7. Ribbeck in N. Jahrbb. 77, 193. – Plur., Apollines quattuor, Arnob. 4, 17.Dav. abgel.: A) Apollināris, e, zu Apollo gehörend, ihm geweiht, apollinarisch, 1) adi.: laurea, Hor.: ludi, die dem Apollo zu Ehren jährlich am 5. Juli gefeierten, Cic. u.a.: sacrum, Liv.: herba, radix, Scribon. (s. unten no. 2, a). – Sidonius Apollinaris, s. 2. Sidonius. – 2) subst.: a) Apollināris, is, f. (sc. herba), α) eine sonst hyos cyamus genannte Pflanze, Plin. 26, 140: Apollinaris herbae radix, Scrib. 93 u. 108, Apollinaris radix, Scrib. 90 u. 121. – β) eine Art des solanum, Ps. Apul. herb. 22. – b) Apollināre, is, n., ein dem Apollo geweihter Platz, das Apollinare, Liv. 3, 63, 7. – B) Apollineus, a, um, zu Apollo gehörig, apollinisch, des Apollo, me dulla, Ov.: laurus, Ov.: vates, von Orpheus, Ov.: ars, Weissagekunst und Arzneikunst, Ov.: proles, Äskulap, Apollos Sohn, Ov.: mater, Latona, Stat.: frater Byblidis,————Apollos Enkel, Ov.: urbs, Delos, Ov. – ⇒ Nbf. Apollōnius, Not. Tir. 81, 79.
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